Solarpark an der A7 macht Sorgen
Flächenverbrauch Am 7. Dezember findet in Hohenmemmingen eine Informationsveranstaltung statt. Ziel ist die Gründung einer Bürgerinitiative, die eine PV-Anlage beim Industriepark stoppen soll.
Derzeit ist es eine Handvoll Menschen, doch es sollen mehr werden: Gegen die Pläne, im Giengener Industriepark auf fünf Hektar ein Solarfeld zu errichten, formiert sich Widerstand.
„Wir waren geschockt, als wir von den Plänen über die fünf Hektar Freiflächen-Photovoltaikanlage direkt neben dem 40 Hektar großen Industriepark an der Autobahn erfuhren. Es wird dort weiter eine große Menge an Fläche verbraucht, obwohl direkt daneben auf den Logistikhallen schätzungsweise 20 Hektar große Dachflächen frei sind. Wir halten diesen Flächenverbrauch für übertrieben. Darüber hinaus ist das zu kurz gedacht“, sagt Michael Zirn.
Er ist neben Alexander Mailänder Sprecher von Menschen, die ihren Ausführungen zufolge über persönliche Kontakte zusammengefunden haben. Ihr Ziel: sich in einer Bürgerinitiative zu formieren. Sie eint die Sorge um den Verbrauch landwirtschaftlich genutzter Flächen auf Giengener Gemarkung. „Photovoltaik sehr gerne. Wir lehnen das nicht ab“, so Zirn.
Der Einsatz der Technologie und der damit einhergehende Verbrauch von Flächen, zumal landwirtschaftlicher Natur, dürfe aber nicht zu jedem Preis und überall erfolgen.
Gemeinderat stimmte Plänen zu
Noch befinden sich die Pläne der Stadt hinsichtlich des Solarfelds in der Anfangsphase. Im Gemeinderat ging es Ende September darum, einem Bebauungsplan zuzustimmen, was nach kontroverser Diskussion bei zehn „Ja“- und sechs „Nein“-Stimmen sowie einigen Enthaltungen auch erfolgte. Man habe, so Oberbürgermeister Dieter Henle damals, einen weiten Weg vor sich, bevor es in die Umsetzung gehe.
Hinter dem Bau-Antrag steht das Unternehmen Renergo GmbH mit Sitz in Heidenheim. Markus Arnold, einst Giengener Gymnasiast, will neben dem Industriepark die Photovoltaik-Freiflächenanlage umsetzen. Gesichert ist das Flurstück über einen Pachtvertrag bereits durch die Solarpark Hürben GmbH & Co. KG und damit einer hundertprozentigen Tochter der Renergo GmbH.
Nicht nur im Gemeinderat gab es Kritik an den Plänen. Auch in mehreren Leserbriefen wurde das Ansinnen nicht gerade positiv bewertet.
Es sei, so wurde beispielsweise argumentiert, nicht hinzunehmen, dass die Dächer der benachbarten Hallen großteils leer blieben, während Ackerflächen verbraucht würden.
Gegen „Flächenfraß“
„Wir glauben, dass die fünf Hektar, die jetzt aufgerufen sind, erst der Anfang einer großen und lang angelehnten Entwicklung sind“, so Zirn, der zusammen mit den anderen aus dem Team zu einer Informationsveranstaltung einlädt, die am Donnerstag, 7. Dezember, ab 19.30 Uhr im Rössle in Hohenmemmingen stattfindet. Die Information über das Vorhaben und die Gründung einer Bürgerinitiative sind die Ziele des Abends.
Bewusstsein wecken
„Wir wollen bewusst machen, was Freiflächen in unserer Region bedeuten. Wir wollen aufzeigen, was die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung für Auswirkungen bei uns haben kann. Wir wollen anreißen, wie ein Interessensausgleich aussehen könnte. Und wir wollen eine Bürgerinitiative gründen, die dieses Thema in die Öffentlichkeit bringt“, sagt Zirn. Es sei höchste Zeit, sich gegen den „Flächenfraß“ zu wehren.