Das hat Iveco am neuen Standort in Giengen vor
Es ist ein Vorhaben mit großen Zahlen: Das Unternehmen Iveco richtet derzeit im Giengener Industriepark an der Autobahn ein Ersatzteillager ein. Am Standort sollen mehr als 200 Arbeitsplätze entstehen.
Nicht nur von außen sind die beiden in grau und weinrot gehaltenen Hallen an der Frostelstraße im Industriepark beachtlich. Für die Gebäude wurden denn auch gleich die Hausnummern 1 bis 9 vergeben. Wer das Innere betritt, staunt zunächst einmal über die Dimensionen: Hier würde wohl auch locker eine Sport-Arena wie sie beispielsweise in Neu-Ulm steht, hineinpassen.
In einem Teil des erst vor zehn Monaten begonnenen Großprojekts zog nun der erste Mieter ein: die Iveco Group. Nach der Vertragsunterzeichnung 2022 hatten Iveco und der Immobilienspezialist Log-Project als Vermieter ein auf Digitalisierung und Automatisierung ausgerichtetes Ersatzteil-Lager entwickelt.
Kühne und Nagel übernimmt nicht nur den Versand für Iveco
Insgesamt sollen 230 Arbeitsplätze entstehen: Zu 35 Iveco-Fachkräften kommen nach Firmenangaben 195 Kolleginnen und Kollegen des Logistikdienstleisters Kühne und Nagel, der für Iveco die komplette Intralogistik und den Versand am Standort übernehmen soll.
Kleine Zahlen gibt es dabei nicht: In drei Lagerhallen auf mehr als 28.500 Quadratmetern Fläche bieten 85 Hochregalreihen insgesamt 19.580 Europaletten- und 16.950 andere Lagerplätze, ergänzt durch Kragarm-Regale für Langgut sowie 118 Regalreihen mit rund 14.300 Lagerplätzen für Kleinteile und 5.600 Schnelldreher. Alles in allem sollen nach dem Umzug von Langenau nach Giengen etwa 38.000 unterschiedliche Ersatzteile von sieben Marken der Iveco-Gruppe lagern. Für einen zügigen Warenein- und -ausgang werden 31 Überladebrücken sorgen– davon acht für Mega-Auflieger – und drei ebenerdige Tore. Etwa 2.500 Quadratmeter Büro- und Sozialräume werden die Lagerflächen erfolgen. Der Umzug aus dem bisherigen Lager in Langenau soll bis Ende des Jahres erfolgen.
OB Henle: Entscheidung unterstreicht Vorteile des Standortes
“Log-Project bietet hier eine räumlich flexible, erweiterbare Halle für verschiedene Nutzer. Der Einzug der Iveco-Group unterstreicht die Standortvorteile unseres Giengener Industrieparks, vor allem im Hinblick auf Verkehrsanbindung, Ökonomie und Ökologie. Ich freue mich und bin stolz, dass dieses erfolgreiche Unternehmen hier bei uns in Zusammenarbeit mit dem Logistikdienstleister Kühne und Nagel ein Ersatzteillager betreiben wird”, so Oberbürgermeister Dieter Henle bei der Einweihung. Damit passe das Gebäude auch zur Überzeugung in Giengen. Zur wirtschaftlichen Leistung kämen hohe Ansprüche an die ökologische Gebäudeleistung: Die Fotovoltaik-Anlage auf rund 9.000 Quadratmetern Dachfläche bringe 650.000 Kilowattstunden pro Jahr, ergänzt durch eine Wärmepumpenanlage plus Umluftheizung. Das zu 80 Prozent begrünte Dach vereine Energieeinsparung durch natürliche Dämmung mit Feinstaubbindung und Vorteilen für Flora und Fauna. “Und die komplett bewegungssensorgesteuerte LED-Beleuchtung sorgt genau dann für energiesparende, helle Ausleuchtung, wenn man sie braucht”, so der Oberbürgermeister.
Über die Firmen Iveco und Log-Project
Die Iveco Gruppe beschäftigt weltweit rund 34.000 Mitarbeitende in 28 Werken und 29 Forschungs- und Entwicklungszentren. Die Marken: Iveco für schwere, mittelschwere und leichte Nutzfahrzeuge, FPT Industrial für fortschrittliche Antriebstechnologien in Landwirtschaft, Bau, Schifffahrt, Energieerzeugung und Nutzfahrzeugen; Iveco Bus und Heuliez für Premiumbusse in Nah- und Reiseverkehr, IDV für hoch spezialisierte Verteidigungs- und Katastrophenschutzausrüstungen, Astra für schwere Steinbruch- und Baufahrzeuge; Magirus für Feuerwehrfahrzeuge und Brandschutztechnik und Iveco Capital für Finanzierungen.
Die familiengeführte Log-Project-Gruppe beschäftigt sich seit der Gründung 1988 mit der Entwicklung von Industrie-Immobilien. Geschäftsführende Gesellschafter sind Dr. Harry vom Stein, Ronny Connerth-Dietsch und Maik C. Bettentrup. In den vergangenen zehn 10 Jahren hat die Gruppe eigenen Angaben zufolge Immobilien mit einem Marktwert von etwa 1.000 Millionen Euro gebaut.