Neu gegründeter Verein Bürger für Giengen

Am 18. Januar haben wir den Verein Bürger für Giengen gegründet. Die Bürger für Giengen greifen grundlegende kommunale Themen auf, arbeiten sich ein und informieren unabhängig darüber. Die Initialzündung dazu war das Thema Flächenverbrauch/Solarpark, das wir bei den Bürgern für Giengen weiter bearbeiten wollen.

Die neue Internetseite lautet www.BürgerfürGiengen.de. Bitte informieren Sie sich künftig dort.


Flächenverbrauch rund um Giengen in nur 2 Generationen (60 Jahren):
Wollen wir wirklich so weitermachen???


Pressemitteilung zur Auftaktveranstaltung am 07.12.23

Versiegelte Flächen sind nicht reversibel

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal fand im Gasthaus Rössle die Auftaktveranstaltung zur Gründung einer Bürgerinitiative statt. Antworten von OB Henle wurden kritisch bewertet. 20 Personen möchten sich in der Bürgerinitiative aktiv einbringen.

Vor ca. 100 Personen ging Michael Zirn als Mitinitiator zunächst auf die Photovoltaik-Strategie der Bundesregierung sowie die wissenschaftlichen Aussagen des Thünen-Instituts zur Flächennutzung in Deutschland ein. Die Initiatoren befürworten ausdrücklich den Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik. Aufgrund der Bedeutung der zur Verfügung stehenden Flächen halten Sie aber eine breite Diskussion über Flächennutzung für zwingend notwendig. Im weiteren Verlauf wurde auf die Antworten zu den zwei Fragen eingegangen, die OB Henle im Vorfeld gestellt wurden.

Ökologische Vorzüglichkeit des Industrieparks GIP A7 in Frage gestellt

Zirn stellte die oft gepriesene ökologische Vorzüglichkeit des Industrieparks GIP A7 sehr in Frage. Bereits bei der Planung des Industrieparks 2019 war abzusehen, dass ein künftiger Schwerpunkt auf regenerativen Energien liegen wird und auch damals gab es bereits Bemühungen, Firmengelände ökologischer zu gestalten. Hier hätte die Stadt Giengen deutlich mehr tun können. Zudem wurden Zweifel geäußert, ob die städtischen Ausgleichsmaßnahmen überhaupt im vorgegebenen Umfang erfüllt wurden. Dies wird die Bürgerinitiative weiterverfolgen und zur Bewertung auch die Ergebnisse des Feldmonitorings anfordern, das 2023 durchgeführt wurde.

Breite Diskussion über Flächennutzung gefordert

Zur Frage zum Standpunkt der Stadt Giengen zum Flächenverbrauch hatten sowohl dem Referenten als auch den Teilnehmern der anschließenden Diskussion die Aussage, dass vorerst und angrenzend an den GIP A7 keine weiteren Flächen verplant sind, deutlich zu wenig Substanz. Hier wünschten sie sich eine breite Diskussion über die Vor- und Nachteile von Flächennutzungsänderungen und derer kritischer Bewertung.

Versiegelungsfläche mehr als verdoppelt

Anhand von Luftbildern von 1960 und 2018 zeigte Kathrin Zirn auf, dass die für Siedlung, Gewerbe und Verkehr versiegelte Fläche im Raum Giengen in 60 Jahren mehr als verdoppelt wurde. Durch die Photovoltaik- und Wohnungsbau-Strategie der Bundesregierung ist laut Thünen-Institut nochmals eine deutliche Zunahme zu befürchten. Axel Mailänder verwies auf die Verwerfungen, die diese Entwicklung für die Pacht landwirtschaftlicher Flächen zwangsläufig mit sich bringt und die weltweiten ökologisch äußerst bedenklichen Verschiebungseffekte, die sich aus der Versiegelung hierzulande ergeben.

Die Initiatoren um Axel Mailänder, Kathrin Zirn und Michael Zirn waren mit der Resonanz sehr zufrieden. „Die 100 interessierten Personen sind ein starkes Signal, auf dem sich gut aufbauen lässt“ freute sich Kathrin Zirn. „Zudem konnten wir ca. 20 Personen gewinnen, die sich aktiv engagieren möchten.“ Als weitere Aktionen sind eine ganze Reihe von Events denkbar wie vertiefende Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen zum Flächenverbrauch.